Gedichte

Affenmusik

Ein Affe am Klavier einst saß
und hatte mächtig großen Spaß,
zu klimpern hier mit seinen Pfoten,
jedoch so gänzlich ohne Noten.

Der Krach, Radau und das Getöse,
die machten ihn selbst richtig böse.
Er kam in Wut ob diesem Krach,
beendete das Ungemach
und schlug blitzschnell den Deckel zu
und stellte fest - nun war es Ruh!

Er schwang sich rasch mal obenauf
und nahm es schweigend dann in Kauf,
dass alle Bildchen, Kerzen, Utensilien
hinunter auf den Boden fielen.

Was nun, so denkt er, soll ich tun?
Ein Satz - und unten ist er schon.
Tritt, quetscht, betrommelt die Pedale,
als dann, o Schreck mit einem Male
der Decke Zier von dem Klavier,
samt Blumen, Wasser, Vase,
auf ihn hinabsaust, o Blamage,
ihn hart an seines Kopfes Stelle trifft,
bevor in Scherben sie zerbricht.

Da haben wir nun den Salat:
ein Affen-Blumen-Wasserbad,
direkt unter dem Instrument,
des Funktion der Affe ja nun kennt:

Mach Lärm und Radau mit den Pfoten,
benütze dazu keine Noten!
Wisch alles weg, wie's sich gehört
und dann am Ende sei gelehrt:
Musikkultur im Affenland
ist schlichtweg einfach unbekannt.

Affe
Affe
Heimat

Saß ich nicht dort
auf der Bank in der Ruh,
schaute dem Wind
und den Wolken zu?

Ging ich nicht dort
in dem Haus aus und ein,
wollte für immer mit euch
zusammen sein!

Das Korn ist reif,
die Scheunen voll,
der Abend naht,
der Morgen kommt.

Ein Jahr ums andere
zieht dahin -
auch alle Menschen
müssen gehen.

Der Traum von Heimat
hier auf Erden
kann Wirklichkeit
erst später werden.

Heimat
Erinnerung
Im Wald

Lichtdurchflutet
sind die Wälder -
Bäume blühen
in frischem Grün.

Tauben des Friedens
nisten in meiner Seele,
verweilen
bevor sie weiterziehen.

Der Gang durch das Leben,
sonst eng, steil und schmal,
heut ist er fast heiter,
dort unten im Tal,

wo Flecken der Sonne,
Strahlen des Lichts,
hinzaubern ein
Leuchten auf
jedes Angesicht.

Simplice
So oder so

So frisch, zart und sanft
wie das Tulpenblatt hier
so schwungvoll vollkommen
in schlichter Zier
ist jeder Gedanke,
jedes Wort, jedes Lied,
das aus dem Herzen
der Unschuldigen zieht.

Das ist Kraft für die Seele,
Öl für den Geist -
heilsam belebende Richtung dir weist.

Eine Blume verwelkt,
ziert nicht länger den Ort.
Die Rede der Unschuldigen
besteht immerfort.

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